Malteserkreuz, Herr Strack

Nein, dieser Spruch hat auch mit viel Wohlwollen nicht wirklich was mit laufen zu tun. Die Älteren unter uns werden sich aber an die Werbung und den Slogan erinnern und was passt hier einfach besser zum 2. Lauf auf Malta – Prost Günter 😉

Der zweite Lauf war dann auch gleich die erste Bewährungsprobe bei meinem Projekt. Hier ging es ganz alleine ohne Liveberichterstatter oder Wasserträger auf Tour. Zwar hatte ich einen kompletten Kurztripp eines Laufreisenanbieters gebucht, aber was würde mich erwarten? Wie ist die Gruppe, findet man Anschluss und eventuell einen gleichschnellen Mitläufer? Fragen über Fragen… Es zeigt sich aber alles und man kann es eh nicht ändern. Das ist auch kein Problem, schließlich „lauern“ genügend unbekannte Situationen in solch einem Vorhaben. Ich sehe diesen mittlerweile sehr entspannt entgegen und gehe mit Spaß an die Sache ran.

Aber zurück zum Thema. Auch diesmal ging es über den Frankfurter Flughafen in die Ferne. Frühzeitig dank Elo abgeliefert, begann nun das Warten. Aber was erwartet man an einem Freitag Nachmittag. Ein Phänomen ist ja auch, dass man Mitwartende anschaut und genau weiß, „hey der sitzt bestimmt bei mir“. So war es dann auch. Beim Einchecken am Flughafen wurde er dann aufgrund seiner Maße richtigerweise am Gang gebucht, das wollte er dann doch wohl nicht und im Flieger wurde mit der Dame in der Mitte getauscht. Noch konnte ich es mir aus der Entfernung ansehen – ich durfte mal als Letzter an Bord – doch es war klar, dass er mit seiner vielbeachteten Jacke-auf-den-Sitz-werfen-und-in-Torjubel-ausbrech-Aktion auf meinem Sitz saß 🙂 Um der Dame in der Mitte das nochmal zu ersparen, durfte der Gute dann sitzen bleiben.  Aber spätestens als er ein an mich gerichtetes Schreiben geöffnet und gelesen hat, musste ich ihm doch mal sagen, dass er falsch sitzt…

Blick vom Zimmer

 

Flug und Transfer verliefen reibungslos und im Hotel wartete dann endlich ein Bett. Und der Ausblick vom Zimmer ist doch einfach wunderbar. Auch wenn die Nacht viel zu kurz war.

Beim Frühstück wurden dann schon Kontakte geknüpft, schließlich muss man ja wissen mit wem man am Tisch sitzt. Und ich kann sagen, auch Franken und Cluberer sind Menschen *smile* Später ging es mit dem Bus über die Insel, Sightseeingtour gehört einfach mit dazu. Schon alles sehr interessant, was die geschichtliche Seite so zu bieten hat. Malta ist auch ohne Lauf sehr sehenswert, auf Gozo war ich leider gar nicht. Nächstes Mal muss ich da unbedingt hin.

 

Startbereich am Vortag

 

Mdina

 

Valletta

 Sonntag stand dann der Lauf an und nach einem knappen Frühstück ging es mit dem Bus zur ehemaligen Hauptstadt Mdina, die stille Stadt mit ca. 300 Einwohnern. Hier tümmelten sich dann vor dem Haupttor bei knapp 20 Grad und Wind die 3.000 Halbmarathonläufer; die Marathonis waren bereits unterwegs. Kurz vor dem Start ging dann noch dem Startbogen die Luft aus, dem Veranstalter nach gehörte es aber zum Programm. Na ja, war allgemein belustigend. Und dann ging es schon los, pünktlich um 9.14 Uhr.

Leider habe ich es nicht weit genug nach vorn geschafft, so musste ich mich erst noch durch das Gedränge nach dem Start schieben. Wie weit hinten ich war, fand ich erst beim einholen der Pacemaker raus. 1:50 und 1:45 war noch nachvollziehbar. Allerdings hatte ich kurz danach die 1:40 überholt, da konnte was nicht stimmen. Irritieren lassen wollte ich mich davon nicht und spulte die Kilometer runter. Anfänglich bergab, gibt es doch auch den ein oder anderen Meter hoch, aber es waren keine 100 hm – also nicht der Rede wert. Unterwegs gab es an allen möglichen Ecken Live-Musik, auch angefeuert wird da schon. Beim Durchlaufen der Industriegebiete war doch nichts los. Die Masse an Publikum ist ganz klar beim Zieleinlauf in Sliema. Gegen Ende des Laufs ging es noch mal knapp 4 km am Wasser entlang und siehe da; bei km 20 sah ich den 1:40er Pacemaker, nun den Richtigen. Mit 1:39:53 kam ich ins Ziel, allerdings hatte der anfänglich „unruhige“ Lauf, auch mit dem Wind aus allen Richtungen sein Übriges getan. Aber egal, Nummer zwei erledigt.

 

Haken dran 🙂

 

Statt Bananen lieber Eis

 

Die offiziellen Listen sind zwar noch nicht online, aber vorläufig 415. von über 3.100 Startern, damit kann ich leben 🙂 Vor allem, weil der nette Franke 7 Sekunden länger gebraucht hat. Den hatte ich leider während des Laufs nicht gesehen, erst im Ziel.

Gleich geht der Flieger nach Frankfurt, damit hat das zweite Kapitel auch schon bald sein Ende gefunden. Positiv anzumerken, zwischen Kofferabgabe und Sicherheitskontrolle lagen 4 Minuten.

Nun geht es kommenden Freitag gleich weiter Richtung Türkei… Ich werde berichten.

Und um abschließend auf die Einleitung zurückzukommen – ich habe auf ganz Malta keinen Malteser gefunden. Zum Trinken wohlgemerkt.

Zum Schluss aber noch was unverhofftes am Airport. Nachdem mehrere Klimperer das Piano neben mir malträtiert haben kam dann doch noch ein Könner. Ich häng noch schnell ein Bild an – war schlecht aufzustehen, das hätte die umstehenden Leute am Filmen gehindert. Und jetzt ist Ende für heute.

 

Ritschie Kleidermann

 

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